Opel Grandland X – auf Tour in Darmstadt

Mit dem schnittigen Grandland X unterwegs in Darmstadt.
Darmstadt, die unterschätzte Metropole im Süden Hessens. High-Tech-Standort und Universitätsstadt. Satelliten-Lenkstation. In Reichweite: Deutschlands größter Airport und ein großer Autobauer. Und trotzdem irgendwie immer noch gemütlich und lebenswert.

Dutzende Monitore flimmern im Halbdunkel. Sie zeigen Satelliten, Flugbahnen durch das Weltall, fließende Zahlenkolonnen. Konzentriert sitzen Wissenschaftler davor, murmeln in ihre Headsets, tippen Befehle in die Konsole. Willkommen in Houston. Entschuldigung: im „deutschen Houston“. Hier, im hessischen Darmstadt, sitzt das ESOC, das European Space Operations Centre, das Kontrollzentrum der europäischen Raumfahrtbehörde ESA. 260 angestellte Experten plus 600 Mitarbeiter von Partnerfirmen steuern 15 Satelliten, unterstützen weitere beim Start, koordinieren Rettungsmissionen.

Darmstadt – High-Tech-Metropole

Darmstadt, die High-Tech-Metropole. Wahrscheinlich eine der am meisten unterschätzten: Wer weiß schon, dass die City mit 160.000 Einwohnern seit nunmehr 20 Jahren den Titel „Stadt der Wissenschaft“ trägt und mehr als 30 wissenschaftliche Institutionen beheimatet.

Neben der Kontrolle von Himmelsobjekten gehört auch die des Straßenverkehrs zu Darmstadts Spezialitäten. Das passt zu einem anderen, nur 30 Autominuten entfernten High-Tech-Standort: Rüsselsheim. Hier entwickelt und fertigt Opel einige Modelle. Was lag also näher, als das neueste, mit besonders viel Technologie ausgestattete Modell, den Grandland X, zur Einführung auf Tour in und um die südhessische Metropole zu schicken?

Allrad gibt‘s für den neuen Opel nicht, evtl. später eine Hybridversion mit E-Motor an der Heckachse.
Dynamisch und komfortabel on Tour

LED-Lampen, intelligente Traktionskontrolle, Kollisionswarnung, Fußgänger-Erkennung, Park-Assistent, 360-Grad-Kameras, Verkehrszeichen-Erkennung, schlüsselloses Starten, Anbindung und kabelloses Laden von Smartphones, dazu bei Bedarf Kontakt zum persönlichen Service-Assistenten, wie ihn das ESOC seinen Satelliten bietet – nur fliegen kann er nicht, der Grandland X. Dafür fährt er richtig gut, federt mit der Opel-typischen Abstimmung zwischen Komfort und Dynamik durch Darmstadts Stadtverkehr und über hessische Landstraßen. Zum Ablesen der übersichtlichen Instrumente muss man kein Wissenschaftler sein, ebenso wenig zum Bedienen von Navi, Entertainment und – entweder über das Opel-eigene System oder das eigene Smartphone, via Touchscreen und Apple CarPlay.

Dazu gelang Opel ein eigenständiges Design, das den Grandland X vom Peugeot 3008 abhebt. Also auf zum Designvergleich – allerdings nicht mit seinem technischen Bruder, sondern zu einem zwischen Mobil und Immobilie. Einer ganz besonderen: In Darmstadt steht ein Hundertwasser-Haus, ein großer Gebäudekomplex im Bürgerpark, gestaltet vom Wiener Künstler Friedensreich Hundertwasser, und dementsprechend ohne gerade Linien im Außendesign. 1.000 Fenster – und keines gleicht einem anderen. Auch am neuen Kompakt-SUV von Opel findet sich die eine oder andere weiche Linie, aber ganz so wild trieben es die Stilisten dann doch nicht. Die LED-Linie an den vorderen Scheinwerfern etwa, oder die scharf geschnittene Sicke an der Seitenlinie sig­nalisieren Dynamik, die einem Hundertwasser nie in den Sinn gekommen wäre.

Wohnlich dagegen der Innenraum. Schlichte, aber hochwertige Materialien dominieren das Interieur des Grandland X. Auf der Rückbank finden zwei Passagiere komfortabel Platz und Beinfreiheit, zur Not und auf kürzeren Strecken passt es auch für drei. Der Kofferraum schluckt mit 514 Litern über dem Klassenschnitt, bei umgelegter Rückbank wächst das Volumen auf 1.652 Liter. Platz genug für viele Arten von Sportgepäck, das man möglicherweise auch in der City mitführt – etwa auf dem Weg zum Herrngarten, dem „Central Park“ von Darmstadt. Neue, typisch urbane Sportarten wie Crossgolf sind hier ebenso beliebt wie klassische: Fußball, Basketball. Plus Quidditch. Kein Witz: Die Sportart aus einem bekannten Kinderbuch hat es mittlerweile als eine Mischung aus Hockey und Rugby in die reale Erwachsenenwelt geschafft, und die erste deutsche Meisterschaft lief vergangenes Jahr in Darmstadt.

Braucht man in der Stadt ein Auto? Vielleicht. Braucht man ein praktisches, wendiges? Sicher!
Gemüseanbau in der City

Natürlich hilft der Laderaum auch bei richtigen Hobbys und Tätigkeiten. Gärtnern oder Gemüse anbauen zum Beispiel. Geht, wie das Beispiel Darmstadt zeigt, auch in der City. Zahllose kleine Biotope in Gärten und auf Dachterrassen verkürzen die Fahrt vom Anbau zum Verbraucher, sorry: Genießer des „essbaren Darmstadts“, wie ein Werbeslogan verheißt. Typisch dafür sind die hängenden Gartenbeete am Herrngartencafé.
Und sogar einige Bienenzüchter erzeugen mitten in Darmstadt Honig. Eigentlich müsste man also, wenn ein wendiges und trotzdem geräumiges Kompaktfahrzeug wie der Grandland X zur Verfügung steht, die City niemals verlassen. Manchmal aber tut es einfach gut, mal aus ihr herauszukommen. Vielleicht ins 45 Kilometer entfernte Nierstein am Rhein, unter Weißwein-Kennern auch bekannt als „Riesling City“. Wer am selben Tag wieder zurückfährt, muss leider auf eine Weinprobe verzichten, darf den Laderaum aber für die eine oder andere Kiste Wein nutzen. Bei der Tour hilft der effiziente, fröhlich drehende Dreizylinder-Benziner mit 130 PS – die optimale Motorisierung für diesen Fronttriebler. Wen es öfter oder weiter in die Ferne zieht, kann zum noch sparsameren Diesel mit 120 PS greifen. Vielleicht eine Tour zum Kraxeln in der nahen Bergstraße? Oder für ein paar Tage doch auf die Schwäbische Alb oder gar in die Alpen? Alles locker und entspannt im Grandland X. Kann man machen. Muss man aber nicht. In die Wand gehen kann man nämlich auch in Darmstadt – auf 2.000 Quadratmetern im 2015 eröffneten Boulderhaus.

Text: Marcus Efler

Foto: Opel Automobile GmbH

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