Perfekte Verbindung

Nichts ist schöner für einen maximal engagierten Fahrer, als die Vibrationen des Motors und die Ausbrüche des Hochleistungs-Triebwerks exakt zu erleben und dazu dem ungestümen Fortissimo eines Power-Antriebs zu lauschen. Eine Ausfahrt in Monacco mit dem neuen McLaren Artura Spider.

Die Sonne glitzert auf dem azurblauen Meer, als ich am Flughafen von Nizza aus dem Flieger steige. Der Duft von Lavendel und Pinien liegt in der Luft – willkommen an der Côte d‘Azur! Mein Ziel: Eine exklusive Testfahrt mit dem brandneuen McLaren Artura Spider durch die Maritimen Alpen. Schon auf dem Weg ins Hotel kann ich es kaum erwarten, hinter das Steuer dieses Supersportwagens zu kommen. Am nächsten Morge ist es soweit. Da steht er vor mir: tiefblau, flach, mit geschwungenen Linien und geöffnetem Verdeck. Ein wahres Kunstwerk auf Rädern. Ich lasse mich in den Schalensitz sinken und drücke den Startknopf. Der 3,0-Liter-V6-Biturbo erwacht mit einem satten Grollen zum Leben. 700 PS und ein Trockengewicht von nur 1.457 kg – das verspricht pures Fahrvergnügen.
In 3 Sekunden von Null auf Hundert
Langsam rolle ich aus Monte Carlo heraus, genieße die Blicke der Passanten. Doch mein Ziel sind die kurvigen Bergstraßen der Alpes-Maritimes nördlich von Cannes. Auf der Autobahn Richtung Norden mache ich meinen ersten Test. In atemberaubenden 3,0 Sekunden katapultiert mich der Hybrid-Antriebsstrang auf Tempo 100. Das Drehmoment des E-Motors sorgt für einen unglaublichen Punch aus dem Stand. Bei 200 km/h sind gerade mal 8,4 Sekunden vergangen.
Doch das wahre Terrain des Artura Spider sind die Serpentinen der Berge. Ich fahre auf die berühmte Route de Gentelly. Jetzt zeigt der McLaren, was wirklich in ihm steckt. Das Fahrwerk ist messerscharf, die Lenkung präzise wie ein Skalpell. Dank des tiefen Schwerpunkts und der perfekten Gewichtsverteilung klebt der Sportwagen förmlich am Asphalt. Kurve um Kurve schraube ich mich die Passstraße hinauf. Das neu kalibrierte 8-Gang-Getriebe schaltet blitzschnell, der V6 dreht willig bis über 8000 U/min hoch. Sein Klang ist eine Wucht – besonders mit offenem Verdeck. Bei jedem Gangwechsel knallt und blubbert es herrlich aus den vier Endrohren. Dieses akustische Feuerwerk muss man einfach genießen. An einer Aussichtsplattform lege ich eine Pause ein. Der Blick über die zerklüfteten Felsen bis zum glitzernden Mittelmeer ist atemberaubend.
Ein deutlich größerer Kühlergrill
Genauso beeindruckend: Die Linienführung des Artura Spider. Die um 30 mm verbreiterte Karosserie verleiht ihm eine noch kraftvollere Präsenz. Der vergrößerte Kühlergrill, die scharfen Kanten, die markanten Seitenzierleisten – jedes Detail schreit Leistung und Dynamik.
Weiter geht‘s Richtung Grasse. Auf der kurvigen Strecke kann ich die verschiedenen Fahrmodi ausprobieren. Im Comfort-Modus gleitet der Artura Spider sanft über den Asphalt, perfekt für entspanntes Cruisen. Doch in den Bergen will ich mehr. Im Sport-Modus wird alles schärfer, die adaptive Dämpfung straffer. Der Track-Modus entfesselt schließlich die volle Potenz des Supersportlers. Das elektronische Sperrdifferenzial arbeitet jetzt aggressiver, die Lenkung wird noch direkter. Ich aktiviere das Launch-Control-System und trete das Gaspedal durch. Die Beschleunigung drückt mich in den Sitz, die Landschaft verschwimmt. In Sekundenbruchteilen bin ich weit jenseits der 100 km/h. Die Carbon-Keramik-Bremsen kontrollieren den Artura Spider ganz beeindruckend. Selbst härteste Bremsmanöver meistert das Fahrzeug souverän und spurtreu.
Nach einem kurzen Stopp im malerischen Hotel Le Golf geht es auf der Route de Cabris zurück Richtung Küste. Hier kann ich die volle Bandbreite des Hybrid-Antriebs erleben. Im reinen E-Modus gleite ich fast lautlos durch idyllische Dörfer. Sobald es bergauf geht, schaltet sich der Verbrenner zu und katapultiert mich die Steigungen hinauf. Die Kombination aus Elektro- und V6-Power ist schlichtweg genial.
Zurück am Hotel lasse ich den Tag Revue passieren. Der McLaren Artura Spider hat mich restlos begeistert. Er vereint kompromisslose Supersport-Performance mit Alltagstauglichkeit auf höchstem Niveau. Das geringe Gewicht, der kraftvolle Hybridantrieb und das perfekt abgestimmte Fahrwerk machen ihn zu einem wahren Präzisionsinstrument auf Rädern. Gleichzeitig bietet er mit dem elektrisch versenkbaren Hardtop eine neue Dimension des Open-Air-Vergnügens. In nur 11 Sekunden verwandelt er sich vom geschlossenen Coupé zum offenen Roadster. Das Beste aus beiden Welten.
Pure Spannung und Dynamik
Chefdesigner Marek Reichman bringt es auf den Punkt: Der Artura Spider verkörpert pure Spannung und Dynamik. Er strahlt ungezähmte Kraft aus und vereint sie gleichzeitig mit raffinierter Eleganz. Ein harmonisches Zusammenspiel, das die Essenz dieser Automobillegende perfekt einfängt.
Als ich am nächsten Morgen schweren Herzens wieder aufbrechen muss, weiß ich: Der McLaren Artura Spider hat sich in mein Herz gebrannt. Mit seiner atemberaubenden Performance, dem emotionalen Fahrerlebnis und der State-of-the-Art Hybrid-Technologie setzt er neue Maßstäbe im Segment der Supersportwagen. Wer das nötige Kleingeld hat (Preise starten bei rund 250.000 Euro), bekommt hier ein absolutes Ausnahmefahrzeug. Eines, das auf der Rennstrecke brilliert und gleichzeitig im Alltag eine gute Figur macht. Der perfekte Begleiter für unvergessliche Roadtrips – wie meine Tour durch die Alpes-Maritimes. 
Klaus Springer / Fotos: McLaren

 

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