Cannabis-Legalisierung von Genuss und Verantwortung

Die Cannabis-Legalisierung ist seit 1. April beschlossen. Ab sofort stellt sich die Frage: Ist Cannabis im Straßenverkehr gefährlich? In der Politik wird aktuell ein neuer THC-Grenzwert am Steuer diskutiert.FAT Mobility Report hat nachgeforscht und gibt eine klare Empfehlung!



Gute Fahrt
Das wichtigste auf einen Blick.

• Medizinisches Cannabis CBD unterscheidet sich klar von Cannabis mit dem Wirkstoff THC, das in der Regel Just-for-Fun eingesetzt wird.
• Verantwortung ist alles. Immer auf Nummer sicher gehen und auf keinen Fall ans Steuer setzen, wenn man sich nicht optimal fahrtüchtig fühlt.
• Neuer THC-Grenzwert ist in Arbeit, erwartet wird eine Konzentration von 3,5 Nanogramm je Milliliter Blutserum.

Mehr Details unter
www.weed.de/wissen/recht/medizinischescannabis-auto-fahren
www.weed.de/wissen/recht/cbd-auto-fahren

Es gibt viele Vorteile von medizinischem Cannabis und auch die Argumente zur Entkriminalisierung durch Legalisierung sind nicht von der Hand zu weisen. Aber was gilt nun aktuell für das aktive Fahren?
Dazu muss man unterscheiden zwischen medizinischem Cannabis und Cannabis, das rein zum Genuss konsumiert wird. Ersteres basiert hauptsächlich auf den Einsatz von Cannabidiol, in der Abkürzung als CBD bezeichnet. Es ist eine chemische Verbindung, die zu den Cannabinoiden gehört und die natürlicherweise in der Cannabis-Pflanze vorkommt. Es ist, neben THC (Tetrahydrocannabinol), das Cannabinoid, das in höchster Form von der Pflanze produziert und keinen „Rausch-Effekt“ verursacht, der als „high“ oder „stoned“ bezeichnet wird. CBD hat in den letzten Jahren stark an Popularität gewonnen, insbesondere wegen der potenziellen gesundheitlichen Vorteile.
Mit medizinischem Cannabis ans Steuer?
Ja. Für Patienten, die Cannabis auf ärztliche Verschreibung hin einnehmen, stellt sich oft die Frage, ob sie trotzdem sicher am Straßenverkehr teilnehmen können. Es ist zwar gestattet, unter dem Einfluss von medizinischem Cannabis Auto zu fah-ren, jedoch ist zu beachten, dass die Wirkung des Medikaments individuell variieren kann. Einige Patienten berichten von Unwohlsein, Schwindelgefühlen oder verminderten Reaktionszeiten. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass Patienten vor dem Lenken eines Fahrzeugs eine ehrliche Selbsteinschätzung vornehmen. Die Anwendung von Cannabis, selbst aus medizinischen Gründen, kann die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen. Besonders zu Beginn der Therapie oder bei Anpassungen der Dosierung oder Sorte ist es ratsam,
vorsorglich auf das Autofahren zu verzichten, bis sich die individuellen Auswirkungen klarer zeigen, obwohl auch während dieser Phasen das Fahren erlaubt ist.“
Neuer THC-Grenzwert in Arbeit
Seit 1. April 2024 sind Besitz und Anbau der Droge Cannabis für Volljährige unter Vorgaben legal. Für den Wirkstoff THC wird von der Expertenkommission eine Konzentration von 3,5 Nanogramm je Milliliter Blutserum vorgeschlagen. Das Bundesverkehrsministerium ließ verlauten: „Wird dieser Wert erreicht, ist nach aktuellem Stand der Wissenschaft eine verkehrssicherheitsrelevante Wirkung beim Führen eines Kraftfahrzeugs nicht fernliegend.“
Allerdings gibt es aktuell keinen gesetzlichen Grenzwert vergleichbar wie etwa dem bei Alkohol. In der Rechtsprechung wurde aber mit einem Wert von 1,0 Nanogramm THC im Blutserum gearbeitet. Bei Überschreitung, lief man Gefahr bestraft zu werden. Die gilt bis auf weiteres, denn für die Einführung eines gesetzlichen Grenzwertes ist eine Gesetzes-
änderung nötig. Und das wird noch einiges an Zeit in Anspruch nehmen.
Handeln heißt Verantwortung
Am Ende ist der Fahrer verantwortlich. Aber muss dafür immer erst mit einem Bußgeld gedroht werden? Wir sagen ganz klar: Hände weg vom Steuer, wenn man Party machen möchte oder wenn medizinisches Cannabis konsumiert wird. Verantwortungsvoll agieren und nur dann ans Steuer setzen, wenn man absolut sicher ist, dass man fahrtüchtig ist. Konzentration, Aufmerksamkeit, beste Reaktions- und Entscheidungszeit müssen allzeit abrufbar sein. Denn Mobilität soll Nutzen bringen, Freude machen und nicht zur Gefahr werden. 
Harald Finger

Foto: KI generiert mit Midjourney, Agentur2

 

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