Malediven – einmal Strandparadies und zurück

 

Dhigali Maldives, aus der Heli-Perspektive wird klar: Palmen bestimmen das „Design“, die Bebauung muss sich anpassen.
Was tun, wenn die kalte Jahreszeit mit großen Schritten heranmarschiert und die mitteleuropäische Sonne uns nur wenige lichte Momente gönnt?

Eine kleine Alltagsflucht zu den traumhaften maledivischen Inseln bietet sich an. Sonne, Strand, kristallklares blaues Meer, herrliche Tauchreviere und fantastische Küche sind nur einzelne Vorteile. Wir haben uns aufgemacht zwei wundervolle Resorts zu testen und schon vorab- die Begeisterung war groß.

Nach der entspannten Anreise von vielen deutschen Flughäfen mit Übernacht-Flug wird der Reisende morgens am turbulenten Flughafen Malé bereits von strahlender Sonne und 30°C begrüßt. Wer aus dem Terminal heraustritt, steht bereits direkt am Hafen mit azurblauen Wasser und kleinen hin- und herpendelnden Motorbooten, den Dhonis, für Touren in die Hauptstadt oder zu den nahen Inseln. Zu jenen der über 1.000 Eilande, die in weiter entfernten Atollen liegen, geht es mit dem Speedboot oder per Wasserflugzeug weiter. Schon der 40-minütige Flug mit Transmaldivian Airways in einem Twin-Otter Wasserflugzeug ist ein besonderes Erlebnis, da aus geringer Flughöhe bereits die verstreuten Inselfleckchen im weiten Ozean bestaunt werden können.

Angekommen auf Dhigali, erfolgte die persönliche Begrüßung durch das Management, Nach einem erfrischenden Fruchtsaft geht es mit dem Golfcar binnen drei Minuten über weiße Sandwege zur Unterkunft: einer weitläufigen Deluxe-Villa mit eigenem Strandzugang und spektakulärem Outdoor-Badezimmer mit freistehender Badewanne. Wem das noch nicht genug des Luxus ist, für den gibt es auch private Jacuzzis oder Wasservillen.

Aktivitäten am und unter Wasser

Wie wunderschön: morgens aufzuwachen – und der erste Blick geht aufs Meer und die zarten Wellen die sich an der Riffkante brechen. Unvergleichlich ist direkte Erreichbarkeit des Strandes von jedem Flecken der Insel binnen einer Minute. Und natürlich das Robinson-Crusoe-Gefühl der Einsamkeit das einen befällt, wenn man den Zuckersand entlang wandelt. Nur selten trifft man andere Urlauber, das allgemeine Gefühl von Ruhe Abgeschiedenheit und erlaubt beste Entspannung.

Wer träumt schon gerne unter Palmen? An der Pool-Landschaft wohl jeder…

So bleibt nur die Entscheidung, was man nun zuerst tut: Sonnenbaden, schwimmen, schnorcheln, lecker essen in einem der vielen tollen Beach-Restaurants, Kaffeespezialitäten genießen in der Wellness. Zum Ausleihen von Paddelbooten ist es fast zu heiß und gemütlich. Andere dabei beobachten wie sie entspannt über das türkisblaue Meer schippern macht aber ebenso viel Spaß.

Natürlich prägen die Aktivitäten um und im Wasser das Leben im Insel-Paradies. Sporttaucher erforschen das Außenriff, begegnen Rochen, harmlosen Haien, schwimmen durch riesige Fischschwärme. Einsteiger bauen in der mit viel Liebe und Sorgfalt geführten Tauchschule ihr erstes Brevet.

Um dann auch schnell von einem Ort zum anderen zu kommen, gibt es die Dhigali App. Darauf sind die Lokalisation der kleinen Elektrocarts, die Gäste zu allen Orten der Insel fahren sowie Routen und Uhrzeiten von Aktivitäten einfach zu finden. Wer aber statt sich bequem fahren zu lassen lieber für den nächsten Marathon trainieren möchte, findet einen ausgeschilderten Jogging-Pfad. Ok, es müssen ziemlich viele Trainingsrunden gedreht werden, um auf der unter zwei Kilometer kurzen Strecke richtig in Form zu kommen. Aber wir sind ja schließlich auch im Urlaub!

Wer es lieber noch aufregender mag, kann natürlich auch eine geführte Bootstour zum Hochseefischen unternehmen und Großfische wie Mahi Mahi oder Thunfisch erangeln.

Es gilt das Barfuß-Prinzip

Abschiednehmen fällt da natürlich nach so bezaubernden Tagen immer ein bisschen schwer, aber es fällt leichter, wenn die Reise zur nächsten Trauminsel geht. So heißt es nach vier Tagen: Abreise und Goodbye an Dhigali.

Links: Jede Lagunen-Villa auf Dighali bietet einen eigenen Pool, ein weitläufiges offenes Bad und hat den majestätischen Blick auf das blaue Meer. Rechts: Haali, Dhigalis sunset bar, formt sich wie ein Vogelnest am westlichen Ende der Insel in das tropische Grün.

Nach 50-minütiger Speedbootfahrt von Malé heißt es dann: Welcome Kuramathi. Beide Inseln sind von derselben Inhaberfamilie geführt – und auch hier gilt das „Barfussprinzip“. Ankommen. Wohlfühlen. Wer braucht schon Schuhe? Körper und Seele sollen relaxen. Leichtes Gepäck reicht aus.

Diese Insel ist größer, wenngleich für mitteleuropäisch gewohnte Verhältnisse trotzdem noch überschaubar. Fast zwei Kilometer lang, mit vielen verschiedenen Zimmerkategorien – aber keinem Gebäude höher als die höchste Palme der Insel. Inmitten von anderen Reisenden hat jeder die Wahl, allein zu sein und einsame Spaziergänge am Strand zu genießen, oder in einer der stylishen Standbars Gleichgesinnte kennenzulernen und unfassbar leckere Erdbeer-Daiquiris zu schlürfen oder ein paar Runden im Infinity-Pool zu schwimmen. Nur die Reihenfolge muss man sich noch selbst überlegen.

Vorbildlich ist die Nachhaltigkeit, die auf Kuramathi gelebt wird. Ungewöhnlicherweise gibt es hier eine eigene Wasseraufbereitungsanlage zur Herstellung von Trinkwasser, welches nicht nur auf der Insel selbst, sondern auch in umliegenden Resorts zum Trinken gereicht wird. Die Präsentation in einer wunderschönen wiederverwendbaren Glasflasche lässt in Zeiten des ständigen Plastiküberschusses sehnsüchtig nach einer Umkehr des Denkens in der Heimat werden. Während wir noch darüber reden, werden hier schon hier völlig selbstverständlich recycelbare Strohhalme verwendet, weil eben der Wert des Schutzes von Meeren und Natur so wichtig für das Einkommen der hier tätigen Menschen ist.

Meerblick morgens, mittags… Auch mal nett: Aufwachen mit Blick auf den Indischen Ozean.

Von unserer großen, lichten, luftigen OceanVilla mit Blick aufs Meer vom freistehenden Bett, eigenem Zugang via Steg zum Meer, Außendusche, eigenem Weinkühlschrank und Ankleidebereich kann man wunderschöne Sonnenaufgänge beobachten. Der Sonnenuntergang lässt sich am besten auf der inseleigenen Sandbank genießen. Dahin ist es ein kleiner Spaziergang durch den tropischen Garten entlang auf Sandwegen.

Champagner für Verliebte

Zum Frühstück gibt es dann neben frisch zubereiteten Leckereien auch die kleinen süßen Kuramathi-Bananen von den eigenen Obstplantatgen der Insel. Wer möchte, kann mittags gleich weiter schlemmen und für den Abend gibt es eine tolle Auswahl von neun Restaurants mit verschiedenen Spezialitäten. Besonders beeindruckend waren hier „The Reef“- ein traumhafter Ort fürs romantische Dinner mit derart exzellenten lokalen Fischspezialitäten, dass auch der hartgesottene Vegetarier einknickt (ehrlich!).

Frisch Flambiertes mit toller Feuershow und überaus engagiertem Personal findet man im Island Barbeque, direkt am rauschenden Meer. Romantiker und Verliebte können dort auch ein privates Dinner buchen- mit Hummer, Champagner und dem ein oder anderen Heiratsantrag.

Die Angebote im Kuramathi Resort laden rundherum zum Entspannen ein: ob in Strandsesseln, dem Meerspa oder im Restaurant.

Und wenn man so wunderbar lebt und genießt, möchte man natürlich nicht daran denken, dass es auch mal zu unvorhergesehenen Situationen kommen kann. Dann ist es aber gut zu wissen, dass da eine Rückfallebene ist: Kuramathi Island betreibt die größte Druckkammer der Malediven im Falle, dass es zu Tauchunfällen kommt. Natürlich werden auch andere Inseln mitversorgt.

Ein grünes Traumresort

Ein (auch) deutschsprachiges Ärzteteam steht mit täglichen Sprechstunden und 24 Stunden Bereitschaft für alle Notfälle zur Verfügung. Es gibt im medical centre sogar eine eigene kleine Krankenstation mit Krankenbetten, Ultraschallgerät, Lungenfunktionsuntersuchung, Kreislaufüberwachung und pflegerisch engagierter Betreuung. Bleibt zu hoffen, dass die Benutzung weiter Einzelfall bleibt.

Die verantwortungsbewusste Betreuung im Tauchcenter gibt auf jeden Fall ein gutes Gefühl. So lässt sich die Welt unter Wasser genießen und durch gut ausgebildete Guides wurde es ermöglicht, dass wir an den beeindruckenden Tauchplätzen Mantarochen, Haischwärme, Delphine, Moränen und Schildkröten sowie tropische Fische aller Art in ihrer natürlichen Umgebung bestaunen konnten. Walhaie gab es bei dieser Reise für uns nicht zu sehen. Ein klarer weiterer Grund zum Wiederkommen – neben all den wunderbaren Menschen, die wir treffen durften, und die diese Tage durch ihre Hingabe erst so schön gemacht haben.

Links: Kuschelig warm - das Restaurant in tropischer Umgebung gibt dem Begriff „Vollpension“ eine neue Bedeutung. Rechts: Macht Euch nass! Schon Kinder können auf den Malediven tauchen lernen.

Die Floskel „Komme als Fremder, gehe als Freund“: Hier trifft sie zu. Für Touristen wie für die Angestellten: Multiple Nationalitäten prägen das Personal; jeder hat eine gute Geschichte auf Lager, es ist echtes Interesse zu spüren am eigenen Leben, an der eigenen Kultur, auch am Leben in Europa.

Da alles ist viel mehr, als man nach Hause mitnehmen kann – auch wenn das meiste immateriell ist.

In jedem Falle ein großes Dankeschön an alle die unseren Aufenthalt noch schöner gemacht haben: stellvertretend hier an Kate, Sandra, Becky, Faruh, Pauline, Ester, Chara, Magie, Jamie, Naifu, Patrik, Nasvahh, Shujau, Maik, Ibbe, Sammy, Ibrahim, Rasheed, Mausoom, Umraan, Doris, Sobah, Afrad, Porntip und Care. Danke für die traumhafte Zeit.

Text: Luzie Liere

Foto: Dhigali und Kuramathi Resort

No Comments Yet

Comments are closed