BMW X3 M40i – ein Fahrbericht

Reihensechszylindermotoren sind bei BMW bekanntlich Tradition. So hat auch der BMW X3 M40i einen Reihensechszylinder unter der Haube, hier mit einer Leistung von 360 PS (265 kW). Dass das kein einfaches Familienvehikel mehr ist, sollte jedem klar sein: Hier steht Dynamik im Vordergrund und die gewohnte M Performance steckt in seiner DNA.

Beschleunigungstest: 4,8 s Sekunden, dann ist Tempo 100 erreicht. Das einzige, was hier auffällt: Das Turboloch existiert. Sportlich nimmt der X3 das Gas an und die 8-Gang-Automatik passt solide die Gänge an und sorgt im SPORT+ Modus dauerhaft für maximalen Schub. Gut gefällt uns hier, dass der Allradantrieb überwiegend hecklastig gestaltet wurde, was das Fahrvergnügen steigert. Aber bevor man mich hier falsch versteht: Die Performance ist noch nicht ganz vergleichbar mit einem „echten“ Sportwagen, so merkt man die Höhe und den großen Luftwiderstand bei höheren Geschwindigkeiten jenseits des Landstraßentempos doch sehr stark.

Der X3 ist ein emotionales Erlebnis: Die M Sportabgasanlage leistet hier wirklich viel, jedoch fehlen uns Fehlzündungen beim M40i. Wirklich schlimm ist das aber nicht, bedenkt man, dass es sich im einen „SAV“, ein „Sports Activity Vehicle“ handelt. Kraft wird auch mit den wuchtigen Nieren demonstriert, die zunächst verschlossen sind und sich bei genügend Last oder im SPORT+ Modus öffnen und einen Blick auf den Kühler gewähren. Hier erkennt man zwei Streben, die zur Stabilisierung dienen. Zusammen mit den Charakterlinien in der Motorhaube und der hohen Straßenlage sieht das schon sehr bedrohlich aus.

Li: Tagfahrlicht ganz der Performance entsprechend. Mi: Aggressive Front mit offenen Nieren und Blick auf den Kühler. Re: Interieur bei Nacht mit ambientem Licht in Blau.

Die Münchner tun fast alles, dass man sich im und ums Auto wohlfühlt. Allein beim Einsteigen in der Tiefgarage gibt es schon den ersten Wow-Effekt: Mit LED-Projektoren wird das BMW-Logo oder spezielle Grafiken auf den Boden neben dem Fahrzeug projiziert, um die Fahrgäste zu begrüßen. Das ist etwas Besonderes und zeigt sich in staunenden und bewundernden Blicken bei den Mitfahrern. Aber nicht nur hier sorgt der bayerische Premiumhersteller für ein exklusives Ambiente: Direkt mit den dreifarbigen Ziernähten auf den Sitzen und Gurten geht es über die Einstiegsleisten mit beleuchteter Schrift oder dem M-Logo auf der Mittelkonsole vorne oder dem Lenkrad weiter.

Thema Sitzkomfort: Fahrer und Beifahrer können hier nicht meckern, denn sie haben´s bequem mit Ledersitzen und Lordosenstütze, ungeachtet der Strecke. Anders sieht es auf der Rückbank aus, sie fühlt sich ähnlich dem Namen etwas an wie eine Bank – aber dennoch bequem. Hinten kommt einem vor allem die 4-Zonen-Klimatisierung zugute. Das Platzangebot dürfte für normalgroße Menschen auch in Ordnung gehen, da es genug Platz bietet, aber nicht übermäßig. Dafür gibt es mit 550 bis 1.600 Litern ordentlich Platz im Kofferraum.

Innovativ, das ist das seit 2003 gebaute Erfolgsmodell X3. Zum einen gibt es da die Gestensteuerung für das Infotainmentsystem. Per Geste kann das Lied geändert, die Verkehrsmeldung im Radio weggeschaltet oder schlicht die Medienlautstärke geregelt werden. Das Head-up-Display ist im Vergleich zu ähnlichen Modellen anderer Hersteller recht groß. Hier kann die Fahrempfehlung des Navis eingeblendet werden, das aktuelle Telefonat oder die Spotify-Playlist, ohne den Blick von der Straße zu wenden.

Apropos Spotify, wenn wir schon über den Musik Streamingdienst reden, muss man erwähnen, dass man sich bequem über QR-Code einloggen kann. Dann muss man die Musik nicht übers Handy abspielen, sondern kann über das Infotainmentsystem Playlists wechseln und direkt Spotify benutzen, da der BMW natürlich über die 4G-Technologie das mobile Internet nutzen kann. Ein witziger Gag, aber nur in seltenen Fällen interessant ist der Hotspot im Auto – hier kann man einen Datentarif zubuchen und hat Wifi im Auto.

Li: Digitalisierung von seiner schönsten Seite: Das Kombiinstrument. Mi: Details über Details: X-Logo auf der Innenseite der Türen. Re: Progressives Design bei den LED-Heckscheinwerfern.

Beim Thema Konnektivität kann die Geländelimousine aber noch einiges mehr bieten, etwa die Fernabfrage des Fahrzeugstatus. Über die BMW-Connected-App für iOS und Android kann der Tank, der Zustand der Bremsen, Reifendruck, der nächste Service Termin, der Standort und vieles mehr eingesehen werden. Willkommen im 21. Jahrhundert.

Zu guter Letzt gilt es noch die Preisfrage zu klären: Ab 70.800€ kann man die Basisversion des M40i kaufen. Wie immer gibt es mehr Infos und einen ausführlichen Bericht in der Printversion der FAT!