Mini Cooper SE Countryman ALL4 – Jetzt mit deutlichen längerem elektrischen Atmen!

Erstes Plug-in-Hybrid-Modell der Marke.

 

Diesmal haben wir den Mini Countryman als Plug-in-Hybrid bei uns zum Test in der Redaktion gehabt. Da gefühlt jeder Hersteller jetzt im Übergang von den konventionellen Antrieben zur E-Mobilität eine Hybrid Version auf den Markt bringt, sind wir auf den Mini Cooper SE Countryman ALL4 gespannt. Mini hat diese Art des Antriebs aber schon bereits seit 2017 im Programm. Hierbei handelt es sich um einen Plug-in-Hybrid, d.h. es gibt eine Möglichkeit die Batterie von extern zu laden. Auch ein rein elektrisches Fahren ist möglich. Anders als bei dem Mildhybriden. Hier wird die Batterie nur eigens über die den Verbrenner und z.B. über die Nutzung der Verzögerungsenergie (Rekuperation) geladen. Auch ist ein rein elektrisches Fahren ist nicht möglich.

 

Der Mini Countryman gehört hinter den Mini-Varianten mit drei oder fünf Türen zu den beliebtesten Modellen des Kultflitzers. In Deutschland entscheidet sich jeder dritte Käufer für den 4,30 Meter langen Crossover, der seit 2017 in zweiter Generation auf dem Markt ist. Unser geliftetes Testfahrzeug verfügt über 162 kW/220 PS Maximalleistung und hat eine 10 kWh-starke Batterie an Bord, so dass man nach WLTP eine Strecke von bis zu 57 Kilometern rein elektrisch zurücklegen kann. Was vielen Nutzern reichen wird, um den normalen Alltag elektrisch zurückzulegen. Zur Wahl stehen drei Fahrmodi: Im „Auto eDrive“ regelt das System automatisch das Zusammenspiel zwischen dem 92 kW/125 PS starken 1,5-Liter-Dreizylinder und dem E-Motor mit 70 kW/95 PS. Bis Tempo 80 ist man, sofern der Akku genügend Saft hat, elektrisch unterwegs. Je nach Einstellung „Sport“ oder „Green“ sind zudem die Kennlinien von Gasannahme und Drehmomentbereitstellung schärfer oder zurückhaltender. Im Modus „Save Battery“ kommt nur der Verbrenner zum Einsatz, der Füllstand der Batterie ist dann auf Wunsch abrufbar, um etwa spätabends lautlos in die Heimatstraße und vor die Garage zu rollen. Wer allerdings komplett rein elektrisch für weitere Strecken unterwegs sein möchte, hat in dem Countryman leider keinen Freund gefunden. Rein mit elektrischen Antrieb ist er noch nicht erhältlich. Aber war nicht ist, kann ja noch werden.

 

Hochwertige eDrive Komponenten der BMW Group, modellspezifisch konfiguriert mit Knowhow aus der Entwicklung von BMW iPerformance Automobilen.

 

Zwar verfügt der Countryman nicht wirklich über die minitypischen Fahreigenschaften, aber dank seiner direkten Lenkung, der schnellen Sechsgang-Automatik und einer straffen Fahrwerksabstimmung vermittelt er Fahrspaß. Wer die dynamische Fahrkarte zieht, bringt den Akkustand jedoch schnell gegen Null. Mit leerer Batterie fehlt natürlich die Unterstützung des an der Hinterachse angeflanschten E-Motors. Der Dreizylinder bemüht sich zwar nach Kräften allein, doch tut er sich schwer, das rund 1,8 Tonnen schwere Fahrzeug dynamisch nach vorne zu treiben. Am besten, man hält sich zurück. Mit leerer Batterie steigen zudem die Verbrauchswerte. Natürlich kann man auch im rein elektrischen Fahrmodus (Max eDrive: 135 km/h) unterwegs sein. Auch hier gilt: Wer stark aufs Gaspedal drückt, muss schneller auf den Verbrenner zurückgreifen. Umgekehrt hilft es, etwa im Stadtverkehr auf „Green“ und verhaltenes Vorwärtskommen zu wechseln. So dürften Wegstrecken bis zu 50 Kilometer im E-Modus gut zu meistern sein. Im Idealfall kann man am Ende der Fahrt nachladen, um möglichst viele Kilometer elektrisch fahren zu können. An einer normalen Steckdose dauert der Ladevorgang rund 5 Stunden.

Als Teilzeitstromer kann der Hybride Countryman dazu beitragen, den CO2-Flottenausstoß in Richtung der 95 Gramm-Grenze zu drücken, um so die teuren Strafzahlungen der Hersteller bei Verfehlung der Vorgaben zu verringern. Beim Preis teilt er sich mit dem 140 kW/190 PS starken Diesel die Spitzenposition, beide verfügen über Allradantrieb und kommen auf jeweils rund 39.000 Euro Startpreis. Allerdings darf man beim SE die Innovationsprämie von 6.750 Euro abziehen.

Von den Inneren zu den äußeren Werten. Am auffälligsten ist der geänderte Kühlergrill. Der erinnert beim Crossover nicht länger mit der bislang leicht abfallenden Strebe im Grill an den Gesichtsausdruck von Grumpy Cat, sondern vermittelt nun einen fast gut gelaunten Eindruck. Außerdem haben sich die Designer der Leuchten angenommen, die jetzt immer mit LED-Technologie ausgeführt sind. Nachts fallen besonders die Heckleuchten auf. Die Lichtgrafik ist im Union-Jack-Design gehalten. Ansonsten ist der Countryman SE ein typischer Mini. Der Grundpreis lässt sich schnell erhöhen, Rückfahrkamera, Head-up-Display oder Assistenten zum Beispiel für Fernlicht und Verkehrszeichen kosten Aufpreis. Was es nicht gibt, ist eine Anhängerkupplung. Auch beim Kofferraumvolumen und Tankvolumen muss man Abstriche machen: Das Gepäckteil, fällt mit 405 bis 1.275 Litern geringer aus als bei den anderen Landmännern (450 – 1.390 Liter). Und die Rückbank lässt sich auch nicht verschieben. Der Benzintank fasst nur 36 statt 51 Liter.

 

Elektrisches Fahren mit bis zu 125 km/h und bis zu 40 Kilometern Reichweite.

 

Unser Fazit: Wir hatten wieder Spaß auch mit diesem Mini. Die elektrische Reichweite ist durchaus alltagstauglich. Hierfür ist es aber unbedingt nötig, konsequent die Batterie nachzuladen. So trägt man auch zur CO2 Reduzierung bei. Denn ein Plug-in-Hybrid, der nur mit leerer Batterie gefahren wird, hat schnell höhere Verbrauchswerte, als ein Fahrzeug mit konventionellen Antrieb.

 

Technische Daten
  • Fünftüriger, fünfsitziger Crossover
  • L/B/H: 4,30 Meter, 1,82 Meter (Breite mit Außenspiegeln: 2,05 Meter), 1,56 Meter
  • Radstand: 2,67 Meter
  • Kofferraumvolumen: 405 – 1.275 Liter
  • 1,5-Liter-Dreiylinderbenziner mit 92 kW/125 PS
  • maximales Drehmoment: 220 Nm bei 1.500 – 3.800 U/min
  • Elektromotor hinten: 70 kW/95 PS
  • maximales Drehmoment: 165 Nm bei 100 – 3.000 U/min
  • Systemleistung: 162 kW/220 PS
  • maximales System-Drehmoment: 385 Nm
  • Sechsgang-Automatik
  • Allradantrieb
  • 0-100 km/h: 6,8 s
  • Vmax: 196 km/h (rein elektrisch: 135 km/h)
  • Normverbrauch: 1,7- 2,9 Liter/100 Kilometer
  • Stromverbrauch kombiniert: 13,1- 14,0 kWh
  • elektrische Reichweite: 55 – 61 km (WLTP)
  • CO2-Ausstoß: 40 – 45 g/km (WLTP)
  • Abgasnorm: Euro 6d, Emissionsklasse: A+

Text: Hartmut Adam
Bild: BMW Group

No Comments Yet

Comments are closed