BMW Driving Experience Namibia – Wüster Bayer

Chamäleons sind auf dem gesamten afrikanischen Kontinent, einschließlich Madagaskar, verbreitet.
Chamäleons sind auf dem gesamten afrikanischen Kontinent, einschließlich Madagaskar, verbreitet.
Mit dem X5 – BMWs größtem SUV – sechs Tage und 1.200 km durch eines der faszinierendsten Länder Afrikas: Namibia. Zwischen Sand und Felsen, Wüste und Würstchen.

Blauer Himmel, aufgelockert durch ein paar Wolken – und eine Bedienung im Dirndl bringt eine knusprige Schweinshaxe und ein frisch gezapftes Bier an den Tisch. Draußen auf dem Parkplatz stehen ein paar neue BMW X5. Weißblaue Glückseligkeit – ein paar Tausend Kilometer jenseits von Bayern.

Manchmal scherzhaft als südlichstes Nordseebad Deutschlands beschrieben, scheint in Swakopmund Afrika nirgendwo zu sein. Dafür blickt man nach einem Schluck von dem herrlichen, nach dem bayrischen Reinheitsgebot gebrauten Bier auf den Atlantik, der direkt vor der Terrasse des Strandhotels an einen kleinen, sandigen Beach brandet. Das eiskalte Meer macht das Klima hier mit Durchschnittstemperaturen um 24 Grad selbst im Hochsommer erträglich. Doch nur ein paar Kilometer im Landesinneren lauert bereits die unbarmherzige Namibwüste mit Temperaturen bis zu 40 Grad und mehr.

Wüste, Schlamm, wilde Tiere – den BMW schreckt nichts.

Die Hauptstraße trägt zwar offiziell schon lange nicht mehr Kaiser Wilhelms Namen, sondern den von Ex-Präsident Sam Nujoma. Doch im Supermarkt dringt noch immer deutsches Schlager-Liedgut aus den Lautsprechern. Im Café spricht die schwarze Kellnerin Deutsch und serviert Bienenstich und Käsekuchen. An der Theke wird die „Allgemeine Zeitung“ gelesen. Bei einem frisch gebrühten Kaffee lasse ich die letzten Tage Revue passieren.

Das erste Ziel — die Okapuka Ranch

Die BMW Driving Experience Namibia begann am Flughafen von Windhoek. Er liegt ein ganzes Stück außerhalb der Stadt, da diese landetechnisch ungünstig zwischen ein paar Bergen liegt. Die erste Übernachtung war auf der Okapuka Ranch gebucht – und der erste Offroad-Ausflug im vermeintlichen Softroader X5. Das Buschland am Fuße der Berge ist Heimat vieler Vogel- und Wildarten. Und die Berge der Okapuka Ranch gehen bis auf 1.800 Meter hoch. Die Wege dorthin sind tief geschottert und steil. Kein Problem für den BMW, der durch die Büsche streifte als hätte er sein ganzes Leben nichts anderes getan. Erstaunlich, was der kann. Auf der Okapuka Ranch gab es auch die ersten animalischen Kontakte – visuell und kulinarisch. Springböcke werden dort nicht nur von Löwen oder Leoparden goutiert, sondern auch von hungrigen X5-Fahrern.

 

Ein Offroader mit viel Power, Eleganz und jeder Menge Komfort.
Ein Offroader mit viel Power, Eleganz und jeder Menge Komfort.
Wunderschönen Schmuck bot dieser Mann zum Verkauf an.
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Namibia: Schmelztiegel der Kulturen.

Nach einem deftigen Frühstück ging es am nächsten Tag weiter zum Erindi Game Reserve. Was wäre Namibia ohne Safari. Die BMW Driving Experience-Teilnehmer bewunderten hier Antilopen, Giraffen, Gnus, Zebras und noch größere Vertreter der afrikanischen Fauna: Flusspferde, Nashörner und Elefanten. Dann ging es zurück in die X5. Auf den Sandpisten des Reservats zogen sie lange Staubfahnen hinter sich her.

Namibia ist doppelt so groß wie Deutschland

Auf dem Weg zur Ai Aiba Lodge zeigte der X5 am Tag darauf, was er auf der Straße kann. Bequem und souverän fraß er Kilometer für Kilometer des schwarzen Asphaltbandes, das sich bis zum Horizont zu ziehen schien. Obwohl es ein generelles Tempolimit von 120 km/h in Namibia gibt, haben Geschwindigkeitskontrollen eher Seltenheitswert. Es ist einfach zu heiß für Polizisten. Und das Land ist zu gewaltig. Namibia ist mehr als doppelt so groß wie Deutschland, hat aber nur gut zwei Millionen Einwohner. Also etwa halb so viele wie die südafrikanische Metropole Kapstadt. Zyniker behaupten, das Land bräuchte keine Regierung, ein Bürgermeister würde genügen.

Ai Aiba - The Rockpainting Lodge, ein Platz von unvorstellbarer Schönheit und Geschichte.
Ai Aiba – The Rockpainting Lodge, ein Platz von unvorstellbarer Schönheit und Geschichte.

Auf dem riesigen Gelände der Ai Aiba Lodge wartete dann eine neue Herausforderung auf die bayrischen SUVs. Felsen, nackte Felsen. Die Reifen krallten sich förmlich in den Sandstein der Riesenbrocken. Und dank bulligem Drehmoment krabbelten die BMWs problemlos über die natürlichen Hindernisse. Offroad vom Feinsten. Hier wurde der Cityslicker endgültig zum Naturburschen. Neben Offroad-Spaß bot die Lodge aber auch ein kulturelles Highlight. Ein Schaudorf der San, das Living Museum. Und einige ihrer Jahrtausende alten Felsmalereien.

Robben und Delfine zum Anfassen

Und als die X5-Piloten gerade dachten, dass es offroad nicht mehr anspruchsvoller werden kann, hatten die Veranstalter der Tour eine weitere abenteuerliche Überraschung auf dem Weg nach Swakopmund im Ärmel: ein ausgetrocknetes Flussbett. Spitze Steine verursachten die ersten Reifenpannen. Geröll-Passagen wechselten sich mit Sand-Durchfahrten ab. Lohn der Mühe war dann das anfangs schon erwähnte frisch gezapfte Bier in Swakopmund. Und ein deutlich relaxteres Besuchsprogramm mit einem Bootsausflug in die Lagune von Walvis Bay, wo sich Robben und Delfine im Atlantik tummelten.

Fahrspaß? Mit dem BMW X5 garantiert.

Aber das wurde den Teilnehmern schnell langweilig. Denn hinter Swakopmunds reich verzierten Fassaden deutscher Architektur ragen gewaltige gelbe Dünen in den Himmel. An den sorgfältig angelegten Gehsteigen häuft sich der Sand auf. Die Dünen der Namib sind ein beliebter Männerspielplatz. Völlig legal können SUVs wie der X5 hier artgerecht eingesetzt werden. Aber möglichst mit kundigem einheimischen Führer. Die Orientierung im endlosen Dünengebirge ist nicht ganz so einfach. Und manchmal geht es plötzlich Dutzende von Metern fast senkrecht hinunter.

Vielseitiges Namibia!

 

Sehr wichtig ist hier der richtige Luftdruck in den breiten Gummis. Auf keinen Fall mehr als 0.8 bis 1 bar. Dann „schwimmt“ der Geländebayer förmlich durch das Sandmeer. Die Traktionskontrolle muss natürlich ausgeschaltet bleiben, sonst kommt selbst der kräftige X5 keine Düne hoch. Hat man mal die richtige Gasdosierung raus, wird die Fahrt zum Rausch. Besonders viel Spaß macht das „Steilwandfahren“ an den Dünenflanken. Nirvana für Offroader.

Zurück auf dem Asphalt verwandelt sich der potente Sandpflug dann wieder in eine hochbeinige, komfortable und agile Limousine. All die neuen X5 im heimischen Bayern und im Rest Mitteleuropas beginnen einem leidzutun. Nur selten dürfen sie mal wirklich zeigen, was sie wirklich können.

Windhoek liegt auf 1.650 Meter Höhe
Ein gelungenes Abenteuer, auch für FAT-Chefredakteur Hartmut Adam (rechts).
Ein gelungenes Abenteuer, auch für FAT-Chefredakteur Hartmut Adam (rechts).

Und zum Abschluss gibt es dann nochmal eine Dosis Germany in Afrika. Die BMW X5 mit ihrer abenteuerlich-staubigen Wüstenpatina parken akkurat im urbanen Umfeld von Windhoek. Die Metropole Namibias hinterlässt mit rund 300.000 Einwohnern beim Besucher den Eindruck einer deutschen Kleinstadt. Cafés laden zu einem Besuch ein. Spaziergänge stellen dank der Höhenlage auf 1.650 Meter auch im Sommer keine Tortur dar.

Fazit: das Offroad-Abenteuer Namibia ist Afrika light, womit sich der Kulturschock bei der Rückkehr nach Europa in erträglichen Grenzen hält.

BMW X5
  • Motor: xDrive30d
  • Hubraum: 2.993 ccm
  • Leistung: 245 PS (180 kW) bei 4.000 U/min
  • Max. Drehmoment: 540 Nm bei 1.750 bis 3.000 U/min
  • Getriebe: Achtgang-Automatik mit Steptronic
  • Antrieb: Allrad
  • L/B/H: 4.857/1.933/1.776 mm
  • Beschleunigung 0-100 km/h: 7,6 sec
  • Top-Speed: 210 km/h
  • Verbrauch: 7,5 l/100 km
  • CO2-Ausstoß: 195 g/km
  • Preis: ab. 60.900 Euro
  • www.bmw.de

Text: Hartmut Adam

Fotos: Bernhard Limberger (BMW Group)

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